Am Ende der Sommerpause gibt es eine gute Nachricht. Es sind Bilder der Verwüstung, aber dem Passanten lacht das Herz. Endlich hat es ein Ende mit dem beschämenden und unpassierbaren Höhlenleben unterhalb des Kölner Domchores.
Die Umgestaltung folgt einem Konzept des Münchener Architekturbüros Allmann Sattler Wappner, deren Wettbewerbsentwurf aus dem Jahr 2002 in zahlreichen Workshops weiterentwickelt wurde. Fördermittel in Höhe von 5 Mio. € aus dem „Investitionsprogramm Nationale UNESCO Welterbestätten“ des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung wurden bereit gestellt, die Kosten belaufen sich insgesamt auf 19,5 Mio. €.
Der Abriss dauert voraussichtlich bis November 2013, ein gutes Jahr wird dann für die Umbauten rund um den Dionysoshof veranschlagt. Abschließend wird der Tunnel bis Mitte 2015 umgestaltet.
Städtebauliche Welten
Im Planungskonzept von Allmann Sattler Wappner heißt es, man wolle „einfach lesbare räumliche Situationen (…) erzeugen, mit wenigen präzise gesetzten Interventionen und Materialien. Die architektonische Umsetzung sollte dabei unprätentiös und selbstreferentiell sein, alle Materialien werden unter dem Gesichtspunkt der Homogenität in Bezug zum Bestand gewählt.“
Hierin drückt sich eine sehr zeittypische Haltung aus, die gegensätzlich ist zu den Interventionen der späten 60er Jahre, der Domplatte von Fritz Schaller, und der 80er Jahre mit den Ergänzungen von Busmann + Haberer. Ihr Anspruch war, neue, eigene städtebauliche Welten zu schaffen. Nun geht es darum, Überflüssiges zu entfernen und die Grundstruktur – die Hügelsituation des Domes – herauszuschälen.
Statt zwei Fahrspuren wird es nur noch eine in jede Richtung geben, zugunsten breiterer Fußwege. Der Tunnel „Am Domhof“ wird um 20 Meter verkürzt. Ausstellungsräume des Römisch-Germanischen Museums und der Dombauhütte und eine Medienwand des Museum Ludwigs werden den Bereich aufwerten. Bis dahin schwelgen wir in Abschiedsfreude und zeigen kontinuierlich Bilder vom Baugeschehen.
Ira Scheibe
1 Kommentar
Fehler: Wird denn die Brücken-Verbindung zwischen Museum Ludwig und Gleis 1 nicht abgerissen?
Bisher war meines Wissens nur eine Unterqueerung geplant, so dass es wohl richtiger heißen müsste: „dem Passanten qualmen wegen der nun nötigen sinnlosen Umwege die Füße“
Bitte berichtigen…